Auch in Hamburg sinken die Nachweiszahlen einer Infektion mit dem Corona-Virus, dennoch steht die Befürchtung im Raum, dass neuere Mutationen des Virus mit einer höheren Ansteckungsgefahr einhergehen könnten – die Behörden in Hamburg bleiben daher vorsichtig und orientieren sich in ihren Maßnahmen an den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vom Dienstag vergangener Woche.
Generell sollen die Lockdown-Beschränkungen in der aktualisierten Corona-Eindämmungsverordnung bis zum 14. Februar fortgeführt werden – schwierig gestaltet sich dabei die Umsetzung in den Hamburger Kitas und Schulen, hier kommt es auch zu Kontroversen über den richtigen Weg. Generelles Ziel bleibt es, an Kitas und Schulen die Zahl der zu betreuenden Kinder zu senken.
Ab heute (25. Januar) gelten in Hamburg zusammengefasst folgende Regeln
für Kindertagesstätten:
Ab dem 25. Januar 2021 sind die Kindertagesstätten grundsätzlich geschlossen. Die Schließung gilt nicht für Kinder mit einem dringlichen sozialpädagogischen Förderbedarf.
Die erweiterte Notbetreuung wird gewährt für Kinder,
für Schulen:
Bei dieser schwierigen Situation bleiben Kritik und gegensätzliche Positionen nicht aus:
Einer Einschätzung zufolge gibt es noch immer keine abschließend gesicherten Daten darüber, ob und in welchem Umfang Kitas und Schulen als signifikante Infektionsherde zu betrachten sind. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe etwa verfolgte bisher einen vorsichtig einschränkenden Kurs mit dem Ziel, die Kitas und Schulen möglichst umfassend offen zu halten. Dahinter steckt auch das Bestreben, die negativen bildungspolitischen Konsequenzen etwa für Kinder aus finanzschwachen Familien zu minimieren.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hingegen geht davon aus, dass eine schulische »Normalität« angesichts der Pandemie nicht durchzudrücken ist und alternative Modelle – vom Wechsel- bis zum Fernunterricht – nötig sind, um das Pandemiegeschehen einzudämmen.
Viele Eltern wiederum fühlen sich überlastet mit der Aufgabe, ihre Kinder zuhause zu betreuen oder beim Distanzunterricht (Homeschooling) zu unterstützen, dabei gar noch selbst im Home-Office ihrem Beruf nachzugehen und nebenbei den Haushaltsalltag zu organisieren. Entsprechend argumentiert der Landeselternbeirat und weist darauf hin, dass
Die Situation ist also gekennzeichnet von gegensätzlichen Erwartungen, Befürchtungen und Interessen; wir werden wohl noch weiterhin damit leben müssen, dass es keine perfekte Antwort gibt auf die Frage, wie Kitas und Schulen in Corona-Zeiten ihren Aufgaben nachkommen können.
Immerhin zeichnet sich ab, dass Behörden, Pädagogen und Eltern gemeinsam ernsthaften Willens sind, der verzwickten Lage Herr zu werden – etwas anderes bleibt uns aktuell auch gar nicht übrig.
Christel Oldenburg