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Christel Oldenburg - Freier Eintritt in Museen – das Für und Wider
Wappen der Hamburgischen Bürgerschaft

Dr. Christel Oldenburg MdHB

18.04.2017 15:40 Kategorie: Kolumne

Freier Eintritt in Museen – das Für und Wider


Foto: Claus-Joachim Dickow, CC-BY-SA 3.0

Vergangene Woche behandelte die Bürgerschaft zwei inhaltlich ähnliche Anträge der FDP und der Linken, in denen es um den freien Eintritt in die staatlichen Hamburger Museen ging – die FDP plädiert für einen generell freien Eintritt, die Linke möchte zumindest einen eintrittsfreien Tag pro Woche etablieren. Die beiden Anträge erhielten keine Mehrheit, stattdessen setzte sich die rot-grüne Koalition mit einem Zusatzantrag durch, in dem der Senat aufgefordert wird, „die staatlichen Museen in Hamburg dabei zu unterstützen, weitere Maßnahmen und Instrumente für den Abbau von Hemmschwellen für den Museumsbesuch zu entwickeln“. Der Senat solle zudem die Häuser „in der Entwicklung niedrigschwelliger Veranstaltungsformate sowie museumspädagogischer Angebote“ unterstützen, um weitere Zielgruppen für die Museen zu erschließen. Die Anträge der FDP und der Linken sorgten auch in der SPD-Fraktion für kontroverse Diskussionen, daher seien hier einmal die wesentlichen Argumente für und wider einen kostenfreien Eintritt in staatliche Hamburger Museen aufgeführt. Die FDP begründet ihren Antrag u. a. damit, möglichst vielen Menschen eine Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen; Eintrittspreise von bis zu zwölf Euro stellten gerade für Ärmere und Auszubildende eine beträchtliche Hürde dar. In Großbritannien etwa seien durch den freien Eintritt in Museen die Besucherzahlen deutlich gestiegen, auch bei einem »kleinen Testlauf« in Hamburg im Mai 2016, als die Kunsthalle nach der Wiedereröffnung auf Eintritt verzichtete, kamen statt rund 40.000 Besuchern in einem Monat über 200.000 Besucher. Zudem seien Museen Zuschussbetriebe, die wichtige hoheitliche Aufgaben erfüllten; die Eintrittsgelder trügen nur zu einem geringen Teil zur Finanzierung eines Museums bei. Der freie Eintritt ließe sich kompensieren durch Einnahmen aus gastronomischen Angeboten, Shops, Führungen, Vermietungen, Spenden, Audio-Guides oder Kooperationen mit Unternehmen. Die Linke argumentiert ähnlich, dass der freie Eintritt sich positiv auf die Besucherzahlen auswirke. Auch seinen die Eintrittspreise in staatliche Hamburger Museen überdurchschnittlich hoch, Hamburg als weltoffene Stadt arbeite damit einer „Öffnung und damit Weiterentwicklung ihrer eigenen Museen“ entgegen. Der Anteil der Eintrittseinnahmen am Gesamtbudget der Museen betrage in Hamburg zwischen 1,8 Prozent (Helmsmuseum) und 14 Prozent (Kunsthalle), die Stadt müsse sich aber mit zwei weiteren Fragen auseinandersetzen, die hier ins Spiel kämen:   „In welche Richtung sollen sich die Museen als klassische Non-Profit-Organisationen zukunftsgerichtet entwickeln, wenn sie einen ideellen Wert für die Gesellschaft erbringen sollen? Und was ist die Stadt bereit, für die Zukunftsfähigkeit ihrer Museen zu investieren?“ Durch die Einrichtung eines freien Eintritts für die Sammlungen habe Hamburg die Chance, „seine Museen für viel mehr Menschen zu öffnen und zu attraktiven Kommunikations- und Bildungsorten, zu sozialen Treffpunkten für alle zu machen.“ Der letztlich erfolgreiche Zusatzantrag von SPD und Grünen hingegen verweist auf den jetzt schon bestehenden „freien Eintritt für einzelne Besuchergruppen“, etwa für Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres, „für Studierende der dem jeweiligen Museum zugewandten Fachrichtungen der Hamburger Hochschulen sowie für Mitglieder entsprechender Berufsverbände“ sowie auf ermäßigte Tarife für „Schülerinnen und Schüler über 18 Jahre, FSJ’ler, Auszubildende und Studierende an sowie für die Empfängerinnen und Empfänger von ALG I und von Sozialleistungen und natürlich für Schwerbehinderte.“ Vorläufig ist der vollends freie Eintritt in staatlichen Hamburger Museen also vom Tisch – was die Zukunft bringt in dieser Frage, das wird sich zeigen. Christel Oldenburg