01.11.2024. Das Hamburger Modellprojekt Housing First zeigt seit 2022, wie wirkungsvoll der Ansatz der direkten Wohnungsvermittlung für obdachlose Menschen sein kann. Schon jetzt, lange vor dem geplanten Abschluss im Juni 2025, ist das ursprünglich festgelegte Kontingent von 30 Wohnungen nahezu ausgeschöpft. Daher wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen das Wohnungsangebot kurzfristig erweitern und planen eine Erhöhung der Zuwendungssumme an die Trägergemeinschaft um 20 Prozent. Zudem strebt Rot-Grün an, Housing First langfristig zu verstetigen und als festen Bestandteil der Obdachlosenhilfe in Hamburg zu verankern. Über den entsprechenden Antrag entscheidet die Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 13. November.
Dazu Iftikhar Malik, Experte für Wohnungslosenhilfe der SPD-Faktion Hamburg: „Obwohl die Evaluation des Projekts ‚Housing First‘ noch aussteht, zeichnet sich doch ab, dass dieser spezielle Hilfsansatz erfolgsversprechend ist. Bei Menschen mit verschiedenen, verfestigten Problemlagen und sozialen Schwierigkeiten schafft die vorrangige Lösung des Wohnproblems die Voraussetzung für die Annahme weiterer Hilfen. Schritt für Schritt können so Schwierigkeiten angegangen und vielleicht gelöst werden. Das ist ganz im Sinne des Hilfsanspruchs aus §67 des zwölften Sozialgesetzbuchs. Wir wollen diesen Ansatz stärken und noch in diesem Jahr eine Ausweitung ermöglichen. Damit kommen wir in der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe ein gutes Stück vorwärts.“