12.03.2024. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich dafür ein, das erfolgreiche Hamburg Welcome Center (HWC) auszubauen. Die Institution zur Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften mit Zuwanderungshintergrund verzeichnet aufgrund der Erleichterungen des im Bund neu aufgelegten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes eine verstärkte Nachfrage nach ihren Dienstleistungen. Mit einem gemeinsamen Antrag wollen die Regierungsfraktionen jetzt die Personalbedarfe überprüfen und den veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Außerdem sollen die Verfahren und Prozesse vereinfacht und wenn möglich auch digitalisiert werden (siehe Anlage). Damit soll die Reaktionszeit des HWC auf eingehende Anfragen trotz gestiegener Nachfrage auf hohem Niveau gehalten werden. Das Welcome Center ist in seiner Form bundesweit einzigartig und eine langfristige Kooperation zwischen der Behörde für Soziales, der Behörde für Inneres und Sport, der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter team.arbeit.hamburg. Der rot-grüne Antrag wird am 13. März in der Hamburgischen Bürgerschaft beraten.
Dazu Kazim Abaci, Sprecher für Migration, Integration und Geflüchtete der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Zahl der Beschäftigten in Hamburg ist auf Rekordniveau und der Hunger nach Arbeitskräften ungebrochen. Das ist gut für unsere Stadt und stärkt unseren Sozialstaat. Schätzungen zufolge braucht es eine Nettomigration von 400.000 Personen pro Jahr, um das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland konstant zu halten. Das erfordert laut Expert:innen 1,5 bis 1,6 Millionen Zuzüge pro Jahr, da viele Zugewanderte nicht dauerhaft in Deutschland bleiben. Wir brauchen also ein gutes Angebot, um die Fachkräfte auch in Hamburg zu halten. Mit dem Hamburg Welcome Center haben wir ein bundesweit vorbildliches Service-Zentrum geschaffen, in dem wichtige Kernaufgaben für die Arbeitsmarktintegration, wie etwa die Kompetenzfeststellung oder die Anerkennung von Qualifikationen, gebündelt werden. Das schafft Synergieeffekte, verschlankt Prozesse und baut Bürokratie ab. Gleichzeitig hat sich das HWC auch als geschätzter Partner der Hamburger Wirtschaft etabliert. In beiden Funktionen ist die Nachfrage hoch. Deshalb wollen wir jetzt die Weichen stellen, eine Bestandsaufnahme machen und das HWC ausbauen. Die verschiedenen Möglichkeiten des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, die jetzt, wie etwa die ab Juni erhältliche Chancenkarte, nach und nach in Kraft treten, wollen wir voll ausschöpfen. Es muss deutlich werden, dass der Weg in ein gutes Leben in Deutschland über die Fachkräftezuwanderung gelingen kann. Wenn das Potenzial der Hamburger:innen durch Aus- und Weiterbildung gehoben und durch Fachkräftezuwanderung ergänzt werden kann, dann werden wir Digitalisierung, Dekarbonisierung und demographischen Wandel meistern können.“