Wappen der Hamburgischen Bürgerschaft

Dr. Christel Oldenburg MdHB

18.03.2024 12:40 Kategorie: Kolumne

Drogenrückstände in Hamburgs Abwasser: Rot-Grün bringt regelmäßiges Abwassermonitoring auf den Weg


06.03.2024. Um die Entwicklung beim Konsum bestimmter Drogen wie Kokain, Heroin oder Fentanyl in Hamburg einschätzen zu können, braucht es belastbare Daten. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen bringen daher die Einführung eines regelmäßigen Abwassermonitorings auf den Weg, mit dem sich Drogenrückstände im Abwasser messen lassen (siehe Anlage). Die Daten erlauben Rückschlüsse darauf, welche Drogen in der Hansestadt konsumiert werden. Über den Antrag stimmt die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 13. März ab.

Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Es ist gut, dass Hamburg in ein Abwassermonitoring einsteigt. Sogenannte Metaboliten, die bei der Verstoffwechslung von Drogen im menschlichen Körper entstehen, finden ihren Weg ins Abwasser und können dort nachgewiesen werden. Der Nachweis liefert so einen guten Hinweis auf den Konsum bestimmter Drogen im Stadtgebiet. Insbesondere mögliche Veränderung im Konsum, etwa durch neue Drogen wie Fentanyl oder durch geänderte rechtliche Rahmenbedingungen bei Cannabis, lassen sich dort über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten. Die Messungen bringen damit ein Stück mehr Empirie in die Diskussion um den Drogenkonsum. Auf dieser Grundlage können wir künftig mit mehr Informationen noch wirksamere Maßnahmen entwickeln. In Europa und weltweit haben bereits viele Städte ein derartiges Abwassermonitoring eingeführt. Es ist gut, dass auch Hamburg diesen Schritt geht. Es ist jedoch wichtig, die Daten aus dem Abwasser dabei nicht zu hoch zu bewerten, denn sie fügen dem Gesamteindruck zum Drogenkonsum lediglich ein zusätzliches Puzzlestück hinzu.“