Kultur ist grundlegender Ausdruck unseres menschlichen Daseins. Ob Pandemie, Kriege oder Angriffe auf die Demokratie: Kultur spiegelt gesellschaftliche Entwicklungen und Diskurse wider, greift diese auf und macht sie sichtbar. Kultur kann neue Perspektiven auf Vergangenheit oder aktuelle Krisen bieten. Künstlerinnen und Künstler machen es sich immer wieder zur Aufgabe, gesellschaftliche Entwicklungen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kritisch zu beleuchten.
Selbstverständlich dient Kultur darüber hinaus auch der Unterhaltung. Das kulturelle Erlebnis entführt die Menschen aus ihrem Alltag, erfreut oder macht nachdenklich.
Keine Branche wurde in der Corona-Krise so hart getroffen wie der gesamte Kulturbereich. Für die Kultur bedeutete dies, dass sämtliche Veranstaltungen abgesagt oder nur unter strengen Auflagen genehmigt werden konnten.
Der SPD-geführte Hamburger Senat hat daher mit Unterstützung des Bundes zahlreiche Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht, mit denen die wirtschaftlichen Auswirkungen in den Kultureinrichtungen abgefedert werden konnten. Den Neustart in der Kultur in Hamburg haben wir mit dem Hamburger Kultursommer 2021 mit zusätzlichen 22 Millionen Euro gefördert.
2022 stärken wir Hamburgs Kultur weiter. So stellen wir dem Museum für Hamburgische Geschichte zu seinem 100-jährigen Bestehen 200.000 Euro für ein attraktives Sonderprogramm zur Verfügung. Mit 170.000 Euro fördern wir die fünf Museen und Ausstellungshäuser der Hamburger Kunstmeile für ein Open-Air-Kunstwerk zur Belebung der Innenstadt mit Elementen bildender und darstellender Kunst.
Im Hamburger Haushalt wird an der Kultur nicht gespart. Der Entwurf des Senats für die Jahre 2023 und 2024 sieht eine weitere Steigerung der Ausgaben für die Kultur von 379 Millionen auf 404 Millionen vor. Wir wollen die Entwicklung des Deutschen Hafenmuseums, die Planungen für das Haus der Digitalen Welt und die Weiterentwicklung von Kampnagel auf den Weg bringen.
Auf dieser Seite finden Sie Pressemitteilungen, Nachrichten und aktuelles zur Arbeit der SPD-Bürgerschaftsfraktion zum Thema Kultur.
10.07.2023. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für den Erhalt des Museumshafen Oevelgönne ein (siehe Anlage). Aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 sollen weitere Mittel in Höhe von rund 400.000 Euro für die Realisierung des Informations- und Besucherzentrums bereitgestellt werden. Der Museumshafen Oevelgönne ist der älteste Museumshafen seiner Art in Deutschland und Vorreiter in der musealen Ausstellung von historischen Schiffen. Über den entsprechenden Antrag wird die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 30. August abstimmen.
Dazu Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Hamburgs maritimes Erbe muss erlebbar bleiben. Der Museumshafen Oevelgönne trägt dank der vielen ehrenamtlichen Unterstützer:innen mit seiner Flotte ehemaliger Berufsfahrtschiffe seit über vier Jahrzehnten einen wichtigen Teil dazu bei. Das im Bau befindliche künftige Informations- und Besucherzentrum im Museumshafen soll Hamburgs maritime Geschichte noch besser erlebbar machen und kulturelle Bildung mit der Hamburger Stadtgeschichte verbinden. Bereits 2019 hat unsere rot-grüne Regierungskoalition den Museumshafen mit Sanierungsfondsmitteln unterstützt. Leider sind die Kosten unter anderem aufgrund der veränderten Bedingungen im Baugewerbe gestiegen, sodass die Umsetzung des Zentrums gefährdet ist. Der Hafen und die Schifffahrt prägen unsere Hansestadt seit Jahrhunderten – das Andenken muss bewahrt werden. Daher freue ich mich, dass wir einen Teil der dringend erforderlichen Mittel aus dem Sanierungsfonds zur Verfügung stellen können.“
30.05.2023. Über 800 Jugendliche nehmen aktuell an den kostenlosen, mehrstufigen Trainingsprogrammen der HipHop Academy teil. Seit 2021 ist in der „Masterclass“ eine berufliche Qualifizierung in allen Hip-Hop-Sparten auf internationalem Niveau möglich. Um diese Exzellenzförderung auch nach Auslaufen der Bundesmittel fortzuführen, wollen die Hamburger Regierungsfraktionen von SPD und Grünen die Academy 2023 und 2024 mit jeweils 213.000 Euro unterstützen. Über den gemeinsamen Antrag wird in der kommenden Bürgerschaftssitzung am 7. Juni abgestimmt.
Dazu Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Die HipHop Academy Hamburg hat seit ihrer Gründung 2007 bundesweit eine herausragende Strahlkraft als Ausbildungsort entfaltet und ist durch ihre Kooperationen auch auf dem internationalen Parkett vertreten. Aktuell nehmen über 800 Jugendliche aus ganz Hamburg an den kostenlosen Kursen teil – renommierte Künstler:innen fördern die jungen Talente in den Bereichen Hip-Hop-Tanz, Breaking oder auch Rap, Graffiti und Producing. Eine bedeutende Sparte der Ausbildungsstätte ist das deutschlandweit einzigartige Programm ‚Masterclass‘. Der zertifizierte Studiengang bildet seit 2021 junge Hip-Hop-Künstler:innen zwischen 18 und 25 Jahren auf internationalem Niveau aus. Nachdem die Bundesförderung für dieses besondere Ausbildungsprogramm ausgelaufen ist, wollen wir mit unserem Antrag finanzielle Mittel stellen, damit die ‚Masterclass‘ in Hamburg bleiben kann. Hip-Hop wird als anspruchsvolle Kunstform ab kommendem Jahr sogar olympisch: 2024 wird Breaking erstmals Teil der Olympischen Spiele sein. Die Ausbildung an der HipHop Academy ist deutschlandweit einzigartig und muss am Kulturstandort Hamburg erhalten bleiben.“
07.02.2023. RTL und Bertelsmann haben heute angekündigt, über 500 von 1.900 Stellen im Hamburger Medienhaus Gruner+Jahr abzubauen. In diesem Zusammenhang sollen auch 23 Zeitschriftentitel eingestellt werden. Die SPD-Fraktion Hamburg verurteilt das Vorgehen von RTL und Bertelsmann und kritisiert den respektlosen Umgang mit den Beschäftigten von Gruner+Jahr.
Dazu Hansjörg Schmidt, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Heute ist ein rabenschwarzer Tag für den Medienstandort Hamburg. Das Verhalten von RTL und Bertelsmann macht fassungslos: So wie das Unternehmen aufgetreten ist, wird es seiner gesellschaftlichen Verantwortung – als eines der größten Medienhäuser in Deutschland – in keinster Weise gerecht. Besonders schwer wiegt der falsche und respektlose Umgang mit den Beschäftigten. Von dem Ziel ‚Synergieeffekte‘ heben zu wollen, bleibt nicht viel übrig. Noch vor einer Woche hieß es, es fänden keine Verkaufsgespräche statt. Heute die brutale Ankündigung, dass 23 Titel eingestellt werden und rund ein Viertel der Belegschaft gehen muss. RTL und Bertelsmann opfern Gruner+Jahr der Profitgier, ohne sich um die Menschen zu kümmern, die in den vergangenen Jahren für exzellenten, informativen und unterhaltsamen Journalismus standen. Dieser Umgang ist eine Schande. Unsere volle Solidarität gilt den Beschäftigten von Gruner + Jahr.“
01.12.2022. Die Stärkung und der Ausbau der vielseitigen Hamburger Kultur- und Medienlandschaft ist ein zentrales Anliegen der rot-grünen Regierungskoalition. Mit einem Antrag zum Doppelhaushalt 2023/24 wollen die Fraktionen für eine Verbesserung der Einkommensstrukturen in Kunst und Kultur sorgen und die Hamburger Musikwirtschaft unterstützen. Ein weiterer Fokus richtet sich auf die renommierte Gamesbranche, deren Förderung verstetigt wird. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmt im Rahmen ihrer Haushaltsberatungen vom 13. bis zum 15. Dezember über die Haushaltsanträge und den Gesamthaushalt ab.
Dazu Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Kultur ist für den Zusammenhalt unseres Gemeinwesens elementar und Hamburgs Kulturschaffende leisten einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Stadt. Mit unserem Antrag nehmen wir die Arbeitsbedingungen und Entlohnungsstrukturen in der Kunst- und Kulturlandschaft gezielt in den Blick und machen uns für eine faire Bezahlung und kontinuierliche Einkommensverbesserung stark – in der Stadtteilkultur, der Musik sowie der Bildenden Kunst. Einen weiteren Fokus setzen wir auf die Stärkung der Musikindustrie: Wir wollen die Förderung der Livemusik-Szene durch den Live Concert Account absichern und zudem Mittel bereitstellen, um dem Fachkräftemangel in der Musikbranche zu begegnen sowie Nachhaltigkeitsthemen im Livemusikbereich voranzubringen. Außerdem soll Hamburg weiterhin einer der großen europäischen Gamesstandorte bleiben, weswegen wir die Förderung verstetigen.“
Ausgewählte Schwerpunkte
Faire Bezahlung in der Hamburger Kultur
Die Regierungsfraktionen nehmen mit diesem Antrag die Arbeitsbedingungen der Hamburger Kultur gezielt in den Blick. Das Ziel ist die faire und angemessene Bezahlung und die kontinuierliche Verbesserung der Einkommensstrukturen in Kunst und Kultur. Rot-Grün stellt dafür Mittel in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro zur Verfügung, die verschiedensten Einrichtungen, Initiativen und Projekten zugutekommen sollen. Dazu gehören Stadtteilkultureinrichtungen, Filmfest Hamburg, Jazzbüro, Landesmusikrat, Werkstatt 3, Hamburger Konservatorium, Freie Akademie der Künste am Klosterwall, Fonds für Ausstellungsvergütungen, Kunstverein Hamburg, Kunsthaus Hamburg sowie Festivals.
Verstetigung der Gamesförderung
Hamburg ist schon lange einer der großen deutschen und europäischen Gamesstandorte und behauptet diesen Status weiterhin. Mindestens 2.500 Menschen arbeiten im Sektor, aktuell gibt es mehr als 180 Unternehmen jeder Größenordnung. Die Standortinitiative Gamecity Hamburg wurde bereits 2003 gegründet, seitdem wurde die Unterstützung für den Wirtschaftszweig Games in Hamburg substanziell erweitert. Im Rahmen der Ausweitung der Unterstützung wurde das Maßnahmenportfolio der Standortinitiative Gamecity Hamburg durch neue Veranstaltungsformate, Programme und Kommunikationsmaßnahmen komplett neu aufgestellt. Um die Finanzierung der Programme zu verstetigen und damit auch perspektivisch das Potenzial zur Weiterentwicklung der Hamburger Gamesbranche sowie zur Profilierung des Gamestandorts Hamburg ausschöpfen zu können, sollen rund eine Million Euro zur Verfügung gestellt werden.
Förderung der Musikwirtschaft
Der Umfang des Live Concert Account (LCA) wird um 100.000 pro Jahr erhöht. Dieses Förderinstrument ermöglicht kleinen und mittleren Clubs über einen einfachen Fördermechanismus, Auftrittsmöglichkeiten für kleine und neue Bands zu schaffen. Für die Nachwuchsförderung in der Hamburger Musiklandschaft war die Einführung sowie die mehrfache Erhöhung jeweils ein großer Schritt nach vorn. Dies gilt ebenso für die Club-Betreibenden, die wesentlich profitieren. Um dem Fachkräftemangel in der Musikwirtschaft zu begegnen und entsprechende Maßnahmen auf den Weg zu bringen, sollen dem Hamburg Music Business e. V. 70.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt werden. Um den Nachhaltigkeitsprojekten der Einrichtungen einen angemessenen Unterbau zu ermöglichen, sollen Clubkombinat und RockCity mit Mitteln in Höhe von 140.000 Euro pro Jahr unterstützt werden.
Regelförderung „48H Wilhelmsburg“
Erstmals seit der Gründung vor zwölf Jahren wird das Musikfestival „48 Stunden Wilhelmsburg“ eine Regelförderung statt eine projektbezogene Förderung erhalten. Mit diesem jährlichen Event werden jeweils drei Tage lang an zahlreichen Orten in Hamburgs flächengrößtem Stadtteil hunderten Musiker:innen aus aller Welt Auftrittsmöglichkeiten geboten. Für Begegnung der Einwohner:innen untereinander und mit lokalen Gewerbetreibenden ist dieses Musikfestival von großer Bedeutung.
25.11.2022. Das Programm „Frei_Fläche: Raum für kreative Zwischennutzung“ hat in der Kultur- und Kreativbranche Hamburgs seit Juli 2021 viel bewegt und soll daher auch 2023 weitergeführt werden. Hierfür bringen die rot-grünen Regierungsfraktionen einen Antrag in die nächste Bürgerschaftssitzung am 30. November ein. Leerstehende Gewerbeflächen können so wiederbelebt und genutzt werden. Für Künstler:innen und Kreative ist dies ein bedeutender Schritt, um sich und ihr Schaffen zu präsentieren und somit weiterem Leerstand entgegenzuwirken.
Dazu Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Das Programm ‚Frei_Fläche‘ muss unbedingt in die nächste Runde gehen, denn es ist ein voller Erfolg: Durch die kulturelle, kreative und günstige Zwischennutzung von freien Gewerbeflächen wird einerseits der Leerstand in Einkaufsquartieren vermieden und diese neu belebt. Andererseits haben Kulturschaffende die hervorragende Möglichkeit, die leeren Flächen temporär und bezahlbar als Produktions- und Ausstellungsflächen zu nutzen. Seit dem Programmstart im Juli 2021 wurden über das Programm 89 Anträge bewilligt und mit rund 1,8 Millionen Euro gefördert. Insbesondere die Innenstadt hat bisher von den Zwischennutzungen profitiert. Unter anderem die Aufnahme des ehemaligen Karstadt-Sport-Gebäudes hat dazu beigetragen, dass das Programm in der Öffentlichkeit einen großen positiven Zuspruch erfuhr. Mit unserem Antrag setzen wir uns dafür ein, dass das Programm ‚Frei_Fläche‘ 2023 in die nächste Förderrunde geht und aus dem Haushalt entsprechende Mittel erhält.“
20.09.2022. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen begrüßen die Übernahme des „Geschichtsortes Stadthaus“ in die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen (SHGL). Mit einem gemeinsamen Antrag stellt Rot-Grün jetzt Mittel in Höhe von bis zu 169.500 Euro bereit, um die Entwicklung des Gedenkortes weiter zu unterstützen (siehe Anlage). Damit sollen Aufwendungen für die Einrichtung von Ausstellungsflächen sowie Betriebskosten abgedeckt werden. Der Gebäudekomplex am Neuen Wall/Stadthausbrücke war während der nationalsozialistischen Herrschaft die „Zentrale des Terrors“ in Hamburg – bis 1943 waren hier das Polizeipräsidium sowie die norddeutschen Leitstellen von Kriminalpolizei und Gestapo untergebracht. Der Gedenkort erinnert an die Menschen, die von den Nationalsozialisten bei Vernehmungen misshandelt, gefoltert und ermordet wurden.
Dazu Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass an diesem für Hamburgs Erinnerungskultur so bedeutsamen Ort ein würdevolles Gedenken an die Opfer der NS-Zeit möglich wird. Daher haben wir das Stadthaus in der Vergangenheit mit Mitteln aus dem Hamburger Haushalt unterstützt. Mit unserem Antrag wollen wir jetzt den Ausbau der Ausstellungsflächen sowie des Lernortes und zudem auch die Betriebskosten für 2022 sichern. Dass der ‚Geschichtsort Stadthaus‘ in die Trägerschaft der SHGL übernommen wurde, bringt die Planungen zur künftigen Gestaltung der Ausstellungsflächen sowie die Integration eines multifunktionalen Lernortes weiter voran. Die Ausstellungen, Veranstaltungen und pädagogischen Formate im Stadthaus werden einen angemessen Rahmen bereitstellen, um an die Opfer des Nationalsozialismus und die Gräueltaten der NS-Zeit zu erinnern.“
09.09.2022. Die Landesfunkhausdirektorin des NDR Hamburg, Sabine Rossbach, hat aufgrund von Vorwürfen zu Ihrer Amtsführung angekündigt, ihre Tätigkeit ruhen zu lassen.
Dazu Hansjörg Schmidt, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg und Mitglied im Landesrundfunkrat: „Die Mitarbeitenden des Norddeutschen Rundfunks sind bekannt für ihre hohen journalistischen Standards und ihre qualitativ hochwertige Berichterstattung. Die Unruhe, die in den letzten Tagen um den Sender entstanden ist, wird ihnen nicht gerecht. Die Vorwürfe der Vetternwirtschaft wiegen schwer, doch es gilt die Unschuldsvermutung. Es ist notwendig, dass der NDR nun einen transparenten Aufklärungsprozess startet und Sabine Rossbach für diesen Zeitraum ihr Amt ruhen lässt. Schon der Eindruck, es sei aus persönlichen Motiven Einfluss auf Berichterstattung ausgeübt worden, ist fatal. Deshalb braucht es im NDR eine lückenlose Analyse. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es einen umfangreichen und transparenten Aufarbeitungsprozess geben wird, an dessen Ende eine Klärung der Vorwürfe steht.“
08.05.2022. Das seit der Gotik mehrfach umgebaute Harburger Schloss ist prägend für den Stadtteil Harburg und zugleich Hamburgs ältestes Baudenkmal – bereits um das Jahr 1000 gab es hier eine erste Befestigung. Aufgrund vieler Umbauten in den vergangenen Jahrhunderten weist das Schloss durch eine veränderte Statik mittlerweile erhebliche Setzungsrisse auf. Bei einer bereits laufenden Baumaßnahme treten nun erhebliche Schwierigkeiten im Baugrund auf: Die statische Abfangung kann entgegen der ursprünglichen Planung nur noch mit einer Stahlskelettkonstruktion gesichert werden. Hierfür wollen die rot-grünen Regierungsfraktionen mit einem gemeinsamen Antrag 1.006.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 bereitstellen (siehe Anlage). Weitere 400.000 Euro können über den investiven Quartiersfonds zur Verfügung stehen. Über den Antrag von SPD und Grünen stimmt die Bürgerschaft am 11. Mai ab.
Dazu Isabella Vértes-Schütter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Das Harburger Schloss ist die Keimzelle Harburgs und ein bedeutendes Kultur-Erbe der Stadt. Nachdem in den 70er-Jahren der Ostflügel des Schlosses durch einen Abriss unwiederbringlich verloren ging, bleibt mit dem Westflügel, der auf das gotische ‚Hohe Haus‘ aus der Zeit um 1440 zurückgeht, ein echter Schatz erhalten: Bisher verborgen liegt dort der älteste erhaltene Raum Hamburgs. Die Umplanung der bisherigen Baumaßnahme wird nicht nur zur Sicherung der Räumlichkeiten beitragen, sondern auch dazu führen, dass ein im Kellergewölbe angedachter Ausstellungsraum nun viel höher angelegt werden kann und so eine umlaufende Galerie für Museumsbesucher:innen entsteht. Darüber freue ich mich ganz besonders, denn für das Stadtmuseum Harburg als Teil des Archäologischen Museums Hamburg ergibt sich nun die einmalige Chance, die Geschichte der Stadt an ihrem Ursprungsort für Besucher:innen erlebbar zu machen.“